Förderprogramm Hamburger Modell zur Beschäftigungsförderung (Hamburger Modell)

Förderprogramm Hamburger Modell zur Beschäftigungsförderung (Hamburger Modell)

Förderart: Zuschuss
Förderbereich: Arbeit
Fördergebiet: Hamburg
Förderberechtigte: Unternehmen; Öffentliche Einrichtung; Privatperson; Verband/Vereinigung

Ziel und Gegenstand

Mit dem Hamburger Modell zur Beschäftigungsförderung (Hamburger Modell) sollen Anreize zur Schaffung und Besetzung zusätzlicher Arbeitsplätze und zur Qualifizierung von Beschäftigten bedarfsgerecht geschaffen werden, um die Aussichten von erwerbsfähigen Leistungsberechtigten auf eine dauerhafte sozialversicherungspflichtige Erwerbstätigkeit zu erhöhen.

Antragsberechtigte

Antragsberechtigt sind Personen, die bei dem Jobcenter team.arbeit.hamburg arbeitslos gemeldet sind, sowie Arbeitgeber, die eine solche Person einstellen.

Voraussetzungen

Der zu beschäftigende Arbeitnehmer muss mindestens ein Jahr arbeitslos sein oder es muss sich um eine erwerbsfähige Person handeln, die das 25. Lebensjahr noch nicht vollendet hat und deren berufliche Eingliederung aufgrund von schwerwiegenden Vermittlungshemmnissen besonders erschwert ist. Der zu beschäftigende Arbeitnehmer muss passive Leistungen (Arbeitslosengeld II) nach dem SGB II durch das Jobcenter team.arbeit.hamburg beziehen. Es darf nicht zu erwarten sein, dass in absehbarer Zeit (innerhalb von sechs Monaten) andere Förderinstrumente zur beruflichen Eingliederung führen. Darüber hinaus darf der zu beschäftigende Arbeitnehmer keinen Schulabschluss oder keinen Berufsabschluss besitzen. Liegt ein Berufsabschluss vor, sind die Voraussetzungen trotzdem erfüllt, wenn er seit mehr als vier Jahren eine an- oder ungelernte Tätigkeit verrichtet oder die erlernte Tätigkeit mehr als vier Jahre nicht mehr ausgeübt hat. Auch Arbeitnehmer mit einer Behinderung können nach dem Hamburger Modell gefördert werden. Bei einer wöchentlichen sozialversicherungspflichtigen Arbeitszeit von mindestens 15 Stunden darf das monatliche sozialversicherungspflichtige zu versteuernde Bruttogehalt höchstens 2.000 EUR im Monat betragen. Die Entlohnung muss mindestens tariflich oder ortsüblich sein. Befristete Arbeitsverhältnisse sind nur förderfähig, wenn die Befristung mindestens sechs Monate dauert. Beschäftigungsverhältnisse, die der Ausbildung dienen, sind von der Förderung ebenso ausgeschlossen wie Beschäftigungsverhältnisse zwischen Ehegatten, Lebenspartnern, Verwandten und Verschwägerten. Der neue Arbeitnehmer muss zusätzlich zu dem bislang vorhandenen Personal eines Betriebes eingestellt werden. Sollte er bei dem Arbeitgeber innerhalb der letzten zwei Jahre voll sozialversicherungspflichtig beschäftigt gewesen sein (Teilzeit-oder Vollzeitbeschäftigung), muss jetzt eine Tätigkeit ausgeübt werden, die sich fachlich und inhaltlich deutlich von der vorherigen Tätigkeit unterscheidet.

Art und Höhe der Förderung

Die Förderhöhe ist abhängig von der im Arbeitsvertrag dokumentierten wöchentlichen Arbeitszeit. Sie beträgt bei Teilzeit (15 bis unter 25 Stunden) jeweils 140,50 EUR monatlich für Arbeitgeber und erwerbsfähigen Leistungsberechtigten (eLb), bei Teilzeit (25 bis unter 35 Stunden) jeweils 231,75 EUR monatlich für Arbeitgeber und eLb und bei Vollzeit (ab 35 Stunden) jeweils 323,00 EUR monatlich für Arbeitgeber und eLb. Die Förderdauer beträgt maximal zwölf Monate. Mit einer zusätzlichen Förderung für Erziehende und für eLb mit einer Schwerbehinderung besteht ein besonderer Anreiz für die Beschäftigungsaufnahme. Die zusätzliche arbeitgeberseitige Förderung für Erziehende beträgt bei Teilzeit (15 bis unter 25 Stunden) plus 137,50 EUR für Arbeitgeber (Förderbetrag Arbeitgeber gesamt: 278,00 EUR), bei Teilzeit (25 bis unter 35 Stunden) plus 141,25 EUR für Arbeitgeber (Förderbetrag Arbeitgeber gesamt: 373,00 EUR) und bei Vollzeit (ab 35 Stunden) plus 145,00 EUR für Arbeitgeber (Förderbetrag Arbeitgeber gesamt: 468,00 EUR). Die zusätzliche arbeitnehmerseitige Förderung für Erziehende beträgt für jedes minderjährige Kind in der Bedarfsgemeinschaft (BG) plus 50 EUR. Des Weiteren beträgt die Förderung nochmals plus 50 EUR, wenn in der BG nur eine erziehende Person lebt (Arbeitnehmer/in ist alleinig erziehend). Die zusätzliche arbeitgeberseitige Förderung für eLb mit einer Schwerbehinderung beträgt bei einem GdB von 50 bis 60 für schwerbehinderte oder gleichgestellte eLb plus 20% der Grundförderung des Arbeitgebers, bei einem GdB von 70 bis 80 plus 40% der Grundförderung des Arbeitgebers und bei einem GdB von 90 bis 100 plus 60% der Grundförderung des Arbeitgebers. Für einen Arbeitnehmer/in, die/der zum Zeitpunkt des Beginns der Förderung das 25. Lebensjahr noch nicht vollendet und einen GdB ab 50 hat oder gleichgestellt ist, erfolgt für den Arbeitgeber eine um 100,00 EUR monatlich erhöhte Förderung. Die Kumulation von zusätzlichen Förderungen „erziehende eLb” und „schwerbehinderte eLb” ist unzulässig. Sofern die Voraussetzungen für beide zusätzlichen Förderungen vorliegen, ist in der Höhe zu fördern, die die höhere Förderung ermöglicht.

Roland Börck